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Das Monzinger Frühlingsplätzchen. Interview mit Frank Schönleber.

Das im Herzen des Anbaugebietes Nahe gelegene, etwa 64 Hektar große Monzinger Frühlingsplätzchen zählt zu Deutschlands bekanntesten Weinlagen. Und das nicht nur ob seines eingängigen Namens. Es sind vielmehr die filigranen, beeindruckend eleganten Spitzenrieslinge, der dieser Lage ihren Ruf verdankt. Wir haben einige Winzer, die Teile der berühmten Lage bewirtschaften drei Fragen rund um das Frühlingsplätzchen gestellt.

Ein Weingut, das seit Jahren immer wieder mit hervorragenden Frühlingsplätzchen überzeugt und dessen Weine zu dem meistprämierten der Region zählen, ist das von Werner und Frank Schönleber geführte Weingut Emrich-Schönleber.

Frank Schönleber erzählte uns, warum er das Frühlingsplätzchen ganz besonders mag und was es so einzigartig macht:

Das Monzinger Frühlingsplätzchen zählt zu Deutschlands bekanntesten Lagen. Wieviel Fläche innerhalb dieser Lage bewirtschaftet das Weingut Emrich Schönleber? Welche Rebsorten bauen Sie hier an?

Von den gut 60 Hektar Frühlingsplätzchen bewirtschaften wir rund 10 Hektar selbst. Im Kernbereich der Lage haben wir sicherlich ein Drittel der Fläche in unserem Besitz. Dort wächst vor allem der Riesling aber auch etwas Weiß- und Grauburgunder.

Wie charakterisieren Sie diese Lage? Was sind die Besonderheiten?

Die Lage Frühlingsplätzchen ist recht groß und somit auch heterogen. Der Kernbereich umfasst rund 15 Hektar. Nur in diesem Bereich erzeugen wir unsere Lagen-Weine. Dieses Herzstück der Lage zeichnet sich durch einen roten Boden aus, der von Rotem Schiefer und etwas Lehm geprägt ist.

„… wie ein Ballett-Tänzer: gut durchtrainiert, kein Gramm zuviel und nie mit seiner Kraft prahlend. Er zeigt (…) die feinsinnige, grazile Seite und packt fest zu, wenn es die Choreographie verlangt.“

Das Monzinger Frühlingsplätzchen ist am westlichen Rand des Anbaugebietes Nahe gelegen. Die Rebflächen befinden sich auf 160 bis 250m ü. NN. Einige Kilometer nördlich findet sich eine riesige Waldfläche, der Soonwald. Naturgemäß ergibt sich ein relativ kühles Weinbauklima. Beste Bedingungen für Spitzenweine herrschen hier an Orten mit vielen Sonnenscheinstunden, optimaler Hangausrichtung (hier bis zu 70% Steigung!), steinigem Boden und einem warmen Mikroklima. Im Frühlingsplätzchen entstehen dann Weine mit einer unglaublichen Feinheit und Eleganz, mit frischen Gelbfruchtaromen und floralen Noten, sowie einer ganz feinen Mineralität.

Das Monzinger Frühlingsplätzchen ist für mich ….

… eine Lage, die vor allem für den Riesling prädestiniert ist. Es gibt nur ganz wenige Lagen, in denen der Riesling Feinheit und geschmackliche Tiefe so gut vereint wie hier.
Die Frühlingsplätzchen-Weine sind niemals Kraftprotze. In der Welt des Sports vergleiche ich sie mit einem 10-Kämpfer – athletischer Körper, agil und mit vielen Talenten. Musisch betrachtet passt das Bild eines Ballett-Tänzers: gut durchtrainiert, kein Gramm zuviel und nie mit seiner Kraft prahlend. Er zeigt vielmehr die feinsinnige, grazile Seite und packt fest zu, wenn es die Choreographie verlangt.

Vielen Dank für das Gespräch und herzliche Grüße in das Weingut Emrich-Schönleber!

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