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Riesling goes Dancefloor. Ein Konzeptwein von der Mosel.

Riesling ist Deutschlands meist angebaute Rebsorte. Auch bei den (auch  international!) hoch gehandelten Spitzenweinen, bei den Ersten Lagen und Großen Gewächsen gibt der Riesling den Ton an. Ganz anders allerdings zeichnet sich das Bild, wenn man in die Regale des LEHs, der Discounter und Fachmärkte (also dahin, wo die großen Umsätze mit Wein gemacht werden) schaut: hier tritt Riesling tatsächlich zugunsten von Easy Drinking-Sorten wie Weißburgunder, Sauvignon oder auch den gerade wieder aufstrebenden Aromasorten in die zweite Reihe. Ähnliches ist in der Gastronomie zu beobachten: während in anspruchsvollen Weinbars der Riesling gefeiert wird, hängen ihn in „normalen“ Bars, Kneipen und auch Clubs andere Rebsorten ab. Das bestellte „Glas Weißwein“ ist alles, nur in der Regel kein Riesling. Woran liegt’s? Der Riesling galt lange als „König der Rebsorten“, als Genuss für fortgeschrittene Genießer, aber durchaus auch als altmodisches Relikt. Und während so manchen die straffe Säure abschreckt, scheuen andere vor dem Dickicht der deutschen Lagenbezeichnungen zurück.

Thiemo Dürbaum und Philipp Bongartz

„Der Wein ist eine perfekte Balance von verruchter Schiefermineralität in Verbindung mit praller Zitrusfrucht und dezenter Restsüße. Hieraus ergibt sich ein vielschichtiges Süß-Säure-Spiel, welches ein einzigartiges Geschmackserlebnis verspricht,“ freuen sich Thiemo Dürbaum und Philipp Bongartz über ihren Konzeptwein The Splash.

Rettet den Riesling!

Das alles könnte sich jetzt ändern! Die beiden Unternehmer Thiemo Dürbaum und Philipp Bongartz sind angetreten, den Riesling zu retten! Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, ihn von seinem „verstaubten Image“ zu befreien und ihn zu einem Lifestyleprodukt zu machen. Und zwar in Form ihres Konzeptweins The Splash, bei dessen Kreation sie nichts dem Zufall überlassen haben. Ein Moselriesling aus bestem Hause (nämlich aus Nik Weis‘ St. Urbanshof!), in auffallender Ausstattung mit einem (Achtung!) fluoreszierenden Etikett (ein Entwurf des Frankfurter Urban Art-Vertreters Maximilian Wiedemann) und abgefüllt in klassische, sehr hochwertige Schlegelflaschen.

Wir wollten mehr über den Splash wissen und haben mal nachgefragt bei den Erfindern des neuen Moselweins, Dürbaum und Bongartz.

Wie entstand die Idee zu The Splash?

Wir sind einfach begeistert von der Ausdrucksstärke der Rebsorte Riesling, leider hat diese in den letzten Jahren sehr unter einem Imageverlust gelitten. Ein Prozess, den wir gerne aufhalten wollen, denn deutsche Rieslinge waren früher sehr geschätzte Weine und weitaus teurer als Weine aus dem Burgund. Im 19. Jahrhundert trank man deutsche Rieslinge an vielen Königshöfen. Diese Zeit möchten wir wiederaufleben lassen und dem Riesling mit „THE SPLASH“ zu neuem Ruhm verhelfen.

 

50 cent pro Flasche gehen nach Ihren Angaben an Wasserprojekte. Wen unterstützen Sie? 

Wir schauen uns am Ende des Jahres an, wieviele Flaschen wir tatsächlich verkauft haben und werden dann an „Viva con Agua“ spenden.

 

Mosel-Riesling. Alte Reben – wie alt sind die Reben, wo wachsen sie?

Die Reben sind alle über 100 Jahre alt und sind an den Steilhängen der Mosel beheimatet. Über die Jahre konnten diese Reben sich optimal an den Boden anpassen und haben gelernt wie sie die Mineralien aus dem Boden extrahieren können. Genau das macht auch den besonderen Geschmack aus, das Terroir der Mittelmosel ist in dem Wein sehr schön nachzuvollziehen. Das besondere Klima, Wärme die im Schiefer gespeichert wird und die Kühle von der Mosel, in Verbindung mit den alten Reben funktioniert hervorragend. Das besondere an Nik Weis ist außerdem, dass er als einer der wenigen noch eine alte Rebschule betreibt und diese Reben weltweit exportiert.

Wie viele Flaschen werden jährlich produziert?

Von THE SPLASH gibt es etwa 4.000 Flaschen. Durch die Steilhänge der Mosel ist die Weinlese nur in Handarbeit möglich. Dadurch ergibt sich die kleine Menge und die hohe Exklusivität von THE SPLASH.

The Splash in der klassischen Schlegelflasche

Mit Nik Weis vom Weingut St. Urbanshof haben Sie sich einen hochkarätigen Moselwinzer mit an Bord geholt. In seinen charakteristisch filigranen, sehr ausdrucksstarken Weinen rückt das Terroir der Mittelmosel in den Vordergrund. Das zeigen vor allem seine Großen Gewächse aus den Toplagen Goldtröpfchen, Layet Bockstein oder auch Laurentiuslay. Preislich steigt der Splash genau an diesem Punkt ein: mit einem VK von stolzen Euro 35.- liegt er gleichauf mit Niks Topweinen. Das allerdings ohne Lagenbezeichnung und vor allem ohne ausgewiesenen Jahrgang – ein Wein, der sich also offensichtlich an ein ganz anderes Publikum wendet.

35 Euro VK sind ein Wort, das fluoreszierende Künstleretikett eine Ansage –wer ist Ihre Zielgruppe, welches Marktsegment haben Sie im Auge?

Genau, unser Ziel ist es Tradition, Handwerk und Moderne zu vereinen. THE SPLASH ist ein extrem hochwertiges Produkt, mit dem wir eine Zielgruppe ansprechen wollen,  die weinaffin ist, aber vielleicht nicht unbedingt Kenntnis über Lagen und Jahrgänge besitzt.

THE SPLASH ist übrigens ein Cuvée aus den besten Lagen von Nik Weis.

 

Wo gibt es The Splash? Kann der Wein auch direkt über das Weingut St. Urbanshof bezogen werden? Und gibt es bereits Gastronomen, die ihn ausschenken?

Ja, im Weingut St. Urbanshof kann man THE SPLASH beziehen. Außerdem haben wir einen eigenen Webshop The Splash. Wer THE SPLASH im Restaurant probieren möchte, kann dies z.B. in der Burger & Lobster Bank in München oder im 3 Hefen in Koblenz tun. Da wir erst seit Anfang 2020 mit dem aktiven Verkauf begonnen haben, hat auch uns Covid-19 das weitere Vorgehen erschwert.

 

Vielen Dank für das Gespräch und die Insights!

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