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Um Ut

Diese Abkürzung steht für „Untypische Alterungsnote“. Es handelt sich dabei um einen Weinfehler, der vor allem bei Weißweinen auftritt.
Ein Wein mit diesem Fehler hat einen muffigen Geruch nach nassem Sackleinen, nach Mottenkugeln oder Seife. Meist ist keine Sortentypizität mehr vorhanden, die Weine schmecken dumpf und reduziert, oft auch fuchsig. Anders als „wirklich“ gereifte Weine zeigen die von UTA betroffenen Weine keine dunklere Farbe, auch die typische Firne fehlt.

Dieser die Sensorik eines Wein beeinträchtigende Fehlton geht, wie Forscher bereits Anfang der 1990er Jahre nachweisen konnten, auf 2-Aminoacetophenon (AAP) zurück, ein Abbauprodukt des Pflanzenhormons (Phytohormon) Indolessigsäure.

Warum aber kommt es zu einer erhöhten AAP-Konzentration? Zuviel Sonneneinstrahlung, ein hohes Level an Weinsäure oder zuviel Schwefel? Es gibt eine Menge Erklärungsversuche, eine neue Studie aus dem Jahr 2023 geht dem nach: New Insight on the Formation of 2-Aminoacetophenone in White Wines

Die untypische Alterung tritt bereits sechs Monate nach der Gärung auf, schon zu diesem Zeitpunkt fängt das Bouquet an, sich zu verändern. Die UTA ist seit einigen Jahren vor allem bei einigen deutschen Weißweinen anzutreffen, ihre Ursache ist noch nicht eindeutig erforscht. Vermutlich kommen mehrere Ursachen dafür in Frage: Wassermangel in der Hauptvegetationsperiode, zu hohe Erträge bei zu niedrigem Mostgewicht oder eine zu frühe Lese. Anfällig sind vor allem Aromasorten wie Bacchus, Müller-Thurgau sowie Riesling.

Siehe auch Weinfehler

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